WISSEN, WO ICH STEHE
WISSEN, WO ICH STEHE
Entwicklung
Im Jahr 2004 begannen am TestDaF-Institut die Arbeiten zur Entwicklung eines Einstufungstests für Deutsch als Fremdsprache auf Basis des C-Test-Formats. Grundlage für die Testentwicklung waren gemeinsame Forschungsarbeiten von Priv.-Doz. Dr. Thomas Eckes, TestDaF-Institut, und Prof. Dr. Rüdiger Grotjahn, Seminar für Sprachlehrforschung der Ruhr-Universität Bochum. Forschungsergebnisse sind in Fachzeitschriften und Fachbüchern dokumentiert.
Aus onDaF wird onSET
In der Folgezeit stieg an deutschen Hochschulen die Nachfrage nach einem Einstufungstest für Englisch als Fremdsprache. Dieser sollte dem gleichen methodischen und konzeptionellen Prinzip folgen wie der onDaF und dessen Vorzüge besitzen. Ende 2006 begannen die Arbeiten an der Entwicklung des Englisch-Einstufungstests. Erstmals zum Einsatz kamen die neu erstellten und kalibrierten Aufgaben als Sprach-Screening beim zweisprachig angebotenen Studieneignungstest TestAS.
Im Frühjahr 2012 wurde der Test erstmals für Einstufungen zu englischsprachigen Bachelor- und Master-Studiengängen an der Vietnamese-German University (VGU, Ho Chi Minh City) eingesetzt.
Seit Januar 2015 können weltweit Einstufungen in Deutsch oder Englisch vorgenommen werden. Das Testsystem trägt die Bezeichnung „Online-Spracheinstufungstest“ (onSET). Der bisherige onDaF geht darin als „onSET-Deutsch“ auf, der Englischtest heißt „onSET-English“.
In Kooperation mit dem Arbeitskreis der Sprachenzentren an Hochschulen e. V. (AKS), Vertretern von UNIcert® und dem Sprachenzentrum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, wo das Erlanger Programm zur Erstellung von Lückentexten (ErPEL) entstand, wird das onSET-System weiterentwickelt. Ziel ist es, Online-Einstufungstests für eine ganze Reihe moderner Fremdsprachen an möglichst vielen Hochschul-Sprachenzentren anzubieten.
Wie ein C-Test funktioniert
C-Tests nutzen die Redundanz von natürlicher Sprache. Diese wird in den Testaufgaben durch die Tilgung von Wortteilen reduziert.
Mündliche und schriftliche Äußerungen enthalten in der Regel mehr Informationen, als der Empfänger benötigt, um sie zu verstehen. Diese Redundanzen sind auf der Ebene einzelner Zeichen und Wörter zu finden, aber auch auf Satzebene und der Ebene von Aussagen. Im Falle der Störung einer Kommunikation, bspw. durch Rauschen bei einer Durchsage oder eine unleserliche Handschrift, wird das Verständnis erschwert. Empfänger mit hoher Sprachkompetenz verstehen die Äußerungen auch dann, wenn Teile der Botschaft lückenhaft sind oder ganz fehlen.
Ein Beispiel:
(1) Vil Univrsitätn habn in Mnsa. Dort könnn Studirnd und Mitarbitr günstig ssn und trinkn.
(2) Viele _______ haben ______ Mensa. Dort können Studierende _____ Mitarbeiter günstig ______ und trinken.
In Satz (1) wurde auf der Zeichenebene der Buchstabe „e“ aus jedem Wort entfernt. Dennoch lässt sich die Aussage leicht erschließen. Satz (2) ist ein Beispiel für einen klassischen Lückentext wie er im Sprachunterricht eingesetzt wird. Unter Berücksichtigung des Kontexts können die Lücken von sprachlich kompetenten Lesern geschlossen werden.
Die Entfernung ganzer Wörter kann jedoch auch Probleme bereiten, beispielsweise wenn mehrere Lösungen möglich sind:
(3) Viele Universitäten haben eine _______. Dort können Studierende und Mitarbeiter günstig essen und trinken.
Teilnehmenden ist nicht bekannt, dass in Satz (3) der Begriff Mensa gesucht wird. Es könnten auch Wörter wie Cafeteria, Kantine, Snackbar oder Großküche als Lösung eingetragen werden. Das Füllen der Lücke mit dem Originalwort ist in solchen Fällen erschwert. Lässt der Prüfer nur die Originallösung zu, können ausschließlich Teilnehmende mit dem entsprechenden Vor- bzw. Weltwissen die richtige Lösung finden. Sind Alternativen zugelassen, stellt sich die Frage, welche akzeptiert werden und welche nicht.
Durch die Tilgung von Wortteilen statt ganzer Wörter reduziert sich die Anzahl der möglichen Alternativen. Zudem können auch in kürzeren Texten viele Lücken erzeugt werden, was die Genauigkeit der Messung der Sprachkompetenz erhöht.
Die Lücken im C-Test werden meist nach dem Prinzip der „rule of two“ erstellt. Dabei wird beginnend mit dem zweiten Satz der zweite Teil jedes zweiten Wortes getilgt. Dadurch sind verschiedene Wortarten in unterschiedlichen Positionen und Funktionen zu ergänzen.
(4) Viele Univers_________ haben ei_________ Mensa. Do_________ können Studi_________ und Mitar_________ günstig es_________ und trin_________.
Die Wortanfänge und der Kontext im Titel sowie im ersten und letzten Satz helfen bei der Lösung. Je fortgeschrittener Sprachlernende sind, desto leichter können sie vorhandene Textteile nutzen, um die Lücken zu füllen.
Um einen C-Test korrekt zu bearbeiten, benötigen Teilnehmende ein differenziertes Sprachwissen und müssen in der Lage sein, auf verschiedene Bereiche des Wissens zuzugreifen. Dies gilt für die Kenntnisse der Orthografie, Lexik, Morphologie, Syntax und Semantik der Zielsprache sowie für kontextuelle Aspekte.
Technische Voraussetzungen
Die Durchführung des onSET erfordert keine spezielle Hardware. Folgende Voraussetzungen zum Netzwerk und Browser müssen erfüllt sein:
Gemeinsames Netzwerk
Die Rechner, an denen die Teilnehmenden den onSET ablegen, und der Rechner des Testleiters müssen im selben Internet-Netzwerk sein. Das sind sie, wenn die ersten drei Blöcke der IP-Adresse identisch sind.
HTTP-Proxy
Bei der Internetverbindung darf kein HTTP-Proxy als Cache aktiv sein.
Browser
Nutzen Sie Mozilla Firefox oder Google Chrome. Bei der Verwendung anderer Browser kann es zu Kompatibilitätsproblemen kommen.
Browsereinstellungen
Die Browser müssen so eingestellt werden, dass
Der Anbieter des onSET
Der onSET wird angeboten von der Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e. V. (g.a.s.t.). Der gemeinnützige Verein g.a.s.t. und der Arbeitskreis der Sprachenzentren an Hochschulen e. V. (AKS) kooperieren bei der Entwicklung und Anwendung des onSET.
g.a.s.t. ist die Trägergesellschaft des TestDaF-Instituts und der Deutsch-Uni Online.
Zweck des Vereins ist die Förderung des Hochschulstudiums qualifizierter ausländischer Studienbewerber und Wissenschaftler, insbesondere: (a) durch die Entwicklung und den Einsatz von Tests zur Eignungs- und Leistungsfeststellung im Hochschulbereich, insbesondere des „Tests Deutsch als Fremdsprache für ausländische Studienbewerber (TestDaF)“ sowie fachlicher Eignungs- und Auswahltests.
Neben dem onSET sind dies:
Gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität München bietet g.a.s.t. die webbasierte Lernplattform Deutsch-Uni Online (DUO) an: www.deutsch-uni.com
Der AKS verfolgt das Ziel einer fundierten, hochschulspezifischen und qualitätsorientierten Sprachausbildung an Hochschulen. Er baut das Netzwerk an Sprachenzentren aus und fördert ihre Zusammenarbeit. Darüber hinaus publiziert der AKS Beiträge zur Forschung und fördert Entwicklungen im sprachpraktischen Kontext.
Zentrale Maßnahmen zur Qualitätssicherung und -verbesserung des hochschulspezifischen Fremdsprachenunterrichts sind die Schaffung des Fremdsprachenzertifikats UNIcert® und des Fortbildungszertifikats FOBIcert®.
Der AKS hat institutionelle, persönliche und fördernde Mitglieder. Institutionelle Mitglieder sind 147 Hochschulen und Verbände in Deutschland und im Ausland:
AKS Mitglieder
Mitglieder und Mitgliedschaften
Mitglieder der Gesellschaft für Akademische Studienvorbereitung und Testentwicklung e. V. (g.a.s.t.) sind:
Mitgliedschaften von g.a.s.t. und dem TestDaF-Institut: